Lebensgeschichten – von älteren aktiven Mitgliedern des Bürgertreff

29.01.2023

Ehrenamtliches Engagement bis ins hohe Alter, hält jung und geistig fit, bringt einen mit anderen Menschen zusammen und leistet einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Das bezeugen die Beiträge von sechs über 80-jährigen Mitgliedern des BürgerTreffs für den Adventskalender 2022, die bereits auf der Homepage von Buefet e.V. erschienen sind und die wir hier gerne wiedergeben. Wir vom BürgerTreff sind stolz darauf, dass unsere langjährigen Mitglieder sich immer wieder mit voller Kraft engagieren, wertvolle Beiträge für den Verein leisten und wollen sie ermutigen, weiterzumachen.

 

Brigitte Gahrenfeld: „Die Leute glücklich zu sehen, treibt mich an“

 

Ihr Engagement begann mit einer kleinen Anzeige im Teckboten, in der das Büroteam des heutigen BürgerTreffs Unterstützung suchte. Nachdem sie deutschlandweit schon fast überall zu Hause war, war schnell klar, dass sie mit ihrem Wissen und ihrem Organisationstalent die mehrtägigen Kulturfahrten des BürgerTreffs organisierte. Die Reiseplanungen fordern sie heraus und bringt sie unter Leute, sagt sie. „Menschen bereisen die ganze Welt, kennen sich im eigenen Land jedoch oft nicht aus. Für unsere Fahrten suche ich immer ein besonderes Highlight jenseits des üblichen Touristenprogramms, um für eine Überraschung zu sorgen“. Das motiviert sie nun seit 20 Jahren. Mit einer Tagesfahrt nach Stuttgart im Dezember endet diese Ära, und sie wird fortan einfach als Gast mitreisen.

 

Elfriede Schmid: „Allein zu Hause bin ich kein Mensch“

Die lebhafte Liebhaberin für Trachtenmode ist jeden Mittwoch für das Café Sammeltasse des BürgerTreff’s Kirchheim unter Teck zuständig. Sie versorgt dann fürsorglich die dort stattfindenden Kurse für englische und italienische Konversation. Darüber hinaus hat sie im BürgerTreff eine Sportgruppe ins Leben gerufen.
Da sie eine sehr aufgeschlossene und gesellige Person ist, kommt sie immer gut bei Menschen an. Sie pflegt viele Kontakte und umgibt sich gerne mit anderen – je mehr desto besser. Sie möchte noch lange ehrenamtlich beim Café Sammeltasse tätig bleiben um mit Menschen zusammenzukommen. Sie sagt: „Altwerden ist eine Last und man wird zur Last“. Daher ist es ihr ein wichtiges Anliegen aktiv zu bleiben und nicht zu Hause herumzusitzen.

 

Günter Glühmann: „Die Lesestunde im Kindergarten ist bis heute die schönste Stunde in meiner Woche“

Die Initialzündung für ein Engagement bekam er mit 50 Jahren durch einen Brief des damaligen Oberbürgermeisters, der für ein aktives drittes Lebensalter warb. Eine zusätzliche Beratung hat zu seiner Entscheidung geführt, sich in verschiedenen Bereichen im BürgerTreff zu engagieren. Zusätzlich ergab sich für ihn, 8 Jahre als Schöffe tätig zu sein. Hinzu kam sein Engagement als Lesepate in einem Kindergarten, in zwei Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda 21 und im Vereinsmanagement im Kulturkreis Ötlingen e.V. Insgesamt kann er seine Berufs- und Lebenserfahrung wirkungsvoll in seinem ehrenamtlichen Engagement einbringen. Passende Aufgaben, gute Einarbeitung und das Erleben von Wirksamkeit sind Garanten für ein erfüllendes Engagement, das dann gerne auch lebenslang halten darf.

 

Ilse Schlenker: „Ich mache mir nicht viele Gedanken darüber, ich helfe einfach.“

Helfen ist selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebens. Dies erstreckt sich auf Mensch und Tier. Bis zur Pandemie verbrachte sie 8 Stunden pro Woche im Tierheim bei der Versorgung der Tiere, jetzt besorgt sie noch jeden Samstag Futter für sie. Auch im BürgerTreff war sie bis 2020 fest im Bürodienst tätig, jetzt hilft sie noch gerne aus, wenn es klemmt. Durch ihre Engagements sind nette Gemeinschaften entstanden, die über ihre Einsätze hinausreichen und dazu geführt haben, dass sie sich regelmäßig über WhatsApp zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten verabredet. Legendär sind ihre Suppen, die sie aus unverkauftem Gemüse zubereitet und weiterverschenkt. Es gibt ihr selbst ein gutes Gefühl, wenn sie anderen einen Gefallen tun kann.

 

Renate Raichle: „Freundschaften entstehen nur im Miteinander.“

Zur Rente hat sie ihren Beruf einfach zum Hobby gemacht und somit auch heute noch eine tägliche Aufgabe: als Kursleiterin in diversen Rehasport- und Gymnastikgruppen und durch Dienste in der „Sammel-Tasse“ des BürgerTreffs. Sie möchte Menschen dazu ermutigen, sich zu bewegen und unter die Leute zu gehen. Bewegung und soziale Kontakte sind wichtig für die Gesunderhaltung und die Lebensfreude, sagt sie. Das lebt sie in beeindruckender Weise vor und schafft sich dadurch einen Vorrat an Erinnerungen für später, wenn sie vielleicht nicht mehr so agil sein kann. Ihre Kursteilnehmenden begleiten sie zum Teil seit über 30 Jahren – eine Bestätigung, die ihr guttut. Doch nicht nur ihr Fachwissen im Reha-Bereich, auch ihre Koch- und Backkünste sind geschätzte Stärken.

 

Rolf Hohmeier: „Von nichts kommt nichts – Beziehungen muss man pflegen.“

In seinen letzten Berufsjahren war er oft weg. Als Rentner stellte er dann fest, dass er neben seinen Arbeitskontakten in Kirchheim nicht so viele Menschen kannte. So machte sich der aus Hannover Stammende auf ins Bürgerbüro, (heute: BürgerTreff), um neue Kontakte zu knüpfen. Er wurde mit offenen Armen empfangen: „Endlich mal ein Mann im Haus“, sagten die Büroteam-Damen. Im Bürodienst, als Büroleitung, als Mitbegründer des Tauschrings und der Bücherzelle am Rossmarkt, im erweiterten Vorstand, als Redakteur der Zwischenzeit, in der Wertegruppe oder in der Kegelrunde: schnell entstanden gute Bekanntschaften und auch Freundschaften. „Im Ehrenamt kann man die Mischung aus Tun und Geselligkeit selbst festlegen. Beziehungen schaffen Zusammenhalt, aktives Einbringen ist die Grundlage hierfür“.